Mars Attacks   
USA 1996 r: Tim Burton
mit Jack Nicholson, Danny DeVito u.v.a

Eine bitterböse Satire auf alles, was in Film und Realität jemals mit dem Weltraum und Marsmännchen zu tun gehabt hat (oder gehabt haben könnte...). Mit ein wenig guten Willen kann man diesen Film sogar als Rache der Ausserirdischen für den Pathos-überfrachteten "Independance Day" betrachten.
Tausende kleine fliegende Untertassen, die aussehen, als seien sie gerade einem Ed Wood-Klassiker entflogen, kreisen die Erde ein. Um guten Willen und friedliche Absichten zu demonstrieren, lässt der amerikanische Präsident (Jack Nicholson) den marsianischen Botschafter durch seinen obersten Befehlshaber und einen Teil der amerikanischen Streitkräfte empfangen. Die Marsianer, kleine, scheinbar geschlechtslose Wesen mit riesigen Köpfen, beteuern ebenfalls immer wieder ihre freundlichen Absichten, was sie aber keinesfalls davon abhälte, das Empfangskommitee und später ganze Städte zu pulverisieren.
Ein durch völlig absurde Ideen immer wieder überraschender Film, in dem ein zwielichtiger Hotel- und Casinobesitzer (Jack Nicholson) letztendlich eine unwichtigere Rolle spielt, als eine Großmutter und ihr Donut-verkaufender Enkel. Ein Film, in dem Countrymusik endlich die Rolle zukommt, die ihr schon immer zustand. Ein Film, der vor allem durch Heimtücke, Gemeinheit und hochentwickelte Primitivität besticht (was der Präsident schmerzhaft zu spüren bekommt). Ein Film, in dem ein bekanntes japanisches Weltraummonster wiederbelebt und ein korruptes und falsches Staatssystem durch ein noch viel durchtriebeneres gründlich aufs Kreuz gelegt wird.
Am Schluß kann man jedenfalls den Mund wieder zumachen und fassungslos lachend das Kino verlassen...


© jörg stanzick 1997