Last Supper [ Die Henkersmahlzeit ]   
USA 1996 r: Stacy Title D: 91 min
Eine Studenten-WG in Iowa; drei männliche und zwei weibliche
"Postgraduierte" leben scheinbar ohne größere Geldsorgen
(was alleine an teurem Wein in diesem Film Abend für Abend
weggepumpt wird...)
in einem Haus am Rande einer kleinen Stadt (?) zusammen.
Jeden Sonntag laden sie jemand zum umangreichen Essen ein,
um mit ihm oder ihr über Politik, Gesellschaft und das Leben zu
diskutieren.
Das Unheil nimmt seinen Lauf, als einer von ihnen einen Trucker
mit etwas sehr reaktionären Ansichten mitbringt:
nachdem dieser Gast das Haus "verlassen" hat, stellt sich für
die fünf die Frage, ob es vielleicht sinnvoll sein könnte, die welt vor
potentiellen "Hitlern" zu schützen: was wäre wenn...
...man Anfang dieses Jahrhunderts in Österreich einen jungen
Malergesellen namens Adolf H. kennenlernt und weiß, wozu er
später ganze Völker bringen wird?
...man darüber wüßte und es durch einen kleinen Mord im Vorfeld
verhindern könnte?
Aus der guten Grundidee entspringt in diesem Fall ein leider
enttäuschender Debütfilm der Amerikanerin Stacy Title; was als
schwarzer Humor und recht sarkastisch anfing, verläuft sich in
Banalitäten und Oberflächlichkeit bis zum "hochdramatischen"
Ende des Films...und irgendwo siegt wieder einmal eine im
amerikanischen Film recht bekannte, einfache und naive Moral
über eine wirkliche Lösung des Problems.
Ganz am Rande erschreckt auch die Meinung der Studenten über
"die Deutschen" ein wenig; wenn so der gebildete Amerikaner denkt...
© jörg stanzick 1997