Wilde Kreaturen (Fierce Creatures)   

GB 1997 D: John Cleese, Michael Palin, Kevin Kline, Jamie Lee Curtis


Nun ist er also da, der langerwartete "zweite Teil" von "Ein Fisch namens Wanda". Und er ist gut. Soviel vorweg.



Nachdem viele schon zweifelten, ob dieser Film jemals rauskommen würde, vor allem wohl die Macher selbst, und Gerüchten zufolge tatsächlich eine Idee nach der anderen verworfen wurde, mehrten sich nun die Unkenrufe, "Wilde Kreaturen" sei nur ein billiger Abklatsch; die Hauptdarsteller spielten dieselben Rollen, die Geschichte sei ähnlich und so weiter.

Doch "Wilde Kreaturen" überrascht tatsächlich durch eine sehr eigenstständige Handlung, weit weniger Übereinstimmungen als erwartet und er ist überwiegend sehr witzig - sogar die Übersetzungen des typisch englischen Humors sind augenscheinlich gut gelungen.

Zur Story: Ein energisch-aggressiver amerikanischer Geschäftsmann Marke Tellerwäscher-Millionär (Kevin Kline) kauft mit einer Firma in England gleich auch einen Zoo mit ein. John Cleese als eigentlich gutmütiger Mensch und neuer Direktor soll nun für satten Profit sorgen, auf Kosten der Tiere und ihrer Pfleger. Der vertrottelte Sohn des Amerikaners, auch gespielt von Kevin Kline, und Jamie Lee Curtis als amerikanische Powerfrau wittern ihre Chance, doch noch zu Ruhm, Ehre und vor allem Geld zu kommen und übernehmen die Geschäftsführung des Tierparks.

Die Tierpfleger versuchen selbstverständlich mit allen Mitteln, die ehrgeizigen Pläne der Geschäftsleute zu boykottieren - unter ihnen Michael Palin, diesmal nicht als Stotterer, sondern als schnellsprechender philosophierender Gesellschaftskritiker, dem allerdings niemand so recht zuhören will.

Ein guter Grund für einen unterhaltsamen Kinoabend. Hoffentlich kann man den "ersten Teil" auch bald mal wieder auf der großen Leinwand sehen...


© jörg stanzick 1997